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Die selbstverschuldete Energiekrise und wie wir sie beenden können

Die selbstverschuldete Energiekrise und wie wir sie beenden können

Vom Arbeitskreis Umwelt und Energie der WerteUnion, Stand 9.2.2023

Dass die „Energiewende“ gescheitert ist, erkennen heute die meisten Deutschen. Jedem mit einem gesunden Menschenverstand ist klar, dass die Umstellung des Verkehrs auf Elektromobilität und der Heizungsanlagen auf Strom in Form von Wärmepumpen nicht funktionieren kann, wenn man gleichzeitig aus fast allen grundlastfähigen Stromerzeugern (Kernkraft, Kohle und Gas) aussteigt. Das Wall Street Journal hat schon vor 4 Jahren die deutsche Energiepolitik als „World’s Dumbest Energy Policy“ bezeichnet [1] Statt auf dem Boden trockener, bürgerlicher Vernunft und ihrer Tugenden zu bleiben, sind wir in das buntgeschmückte Narrenschiff Utopia eingestiegen, frei nach Franz Josef Strauß. Für die größten Fehler ist außerdem Angela Merkel verantwortlich, denn in ihre Regentschaft fiel der „alternativlose“ Beschluss des Atomausstiegs und die aus dem Kostenruder laufende Subventionierung der Flatterstromkraftwerke (Wind und Sonne). Dabei sind die beiden Hauptgründe für die „Energiewende“, die angeblich unsichere Atomenergie und die angebliche Klimakrise, an den Haaren herbeigezogen.

Nach dem Unglück von Fukushima im Jahr 2011 infolge eines gewaltigen Tsunamis behauptete Angela Merkel „Wenn Japan die Risiken der Kernenergie nicht beherrscht, wer dann?“. Dabei war zu diesem Zeitpunkt bereits klar, dass in Fukushima internationale Standards nicht eingehalten wurden. In den Reaktorblöcken 5 und 6 in Fukushima ist einer der Fehler nicht gemacht worden. Das hoch gelegene Notstromaggregat funktionierte auch nach dem Tsunami, ermöglichte ein kontrolliertes Herunterfahren der Reaktoren und einen Weiterbetrieb nach den Aufräumarbeiten [2]. Dass die Kernenergie die Energie der Zukunft ist, haben die Japaner verstanden. Sie haben zur Zeit 10 Atomkraftwerke mit einer Leistung von fast 10 GW in Betrieb – dreimal so viel wie in Deutschland – und zwei weitere sind in Bau. Fast alle europäischen Länder planen die Verlängerung der Laufzeiten ihrer AKW, den Bau zusätzlicher AKW oder – wie Italien – den Wiedereinstieg in die Atomenergie. Kein Land ist so ideologisiert wie Deutschland. Unsere Regierung ist offenbar versessen darauf, uns die teuerste Energiepolitik der Welt aufzubürden, nach dem Motto „Klimaschutz durch Arbeitsplatzvernichtung“, denn mit der Priorisierung der Flatterstromkraftwerke hatten wir bereits vor der irrationalen Gasausstiegspolitik die höchsten Stromkosten aller Industrieländer und Energiepreise, die für viele Firmen in Höhen geklettert sind, die sie in den Ruin treiben [3].

Dass die deutsche Außenministerin „vom Völkerrecht“ glaubt, dass der Strom im Netz gespeichert wird, ist vermutlich typisch für das Wissen der Ökosozialisten in Bezug auf die Energieversorgung. Wenn Professoren wie Claudia Kemfert Aussagen treffen wie „es gibt Speicher noch und nöcher“ ist das typisch für ihre unwissenschaftlichen Fehlprognosen. Das wirklich Erschreckende daran ist, dass es immer noch Menschen gibt, die ihr zuhören und glauben, dass mit mehr Wind- und Solar-Kraftwerken unsere Stromversorgung sichergestellt werden könnte. Fakt ist, dass die Speicherkraftwerke, die wir in Deutschland haben, nur ein Zehntel der jetzt benötigten Leistung liefern, und das nur für ein paar Stunden, während es regelmäßig Dunkelflauten gibt, die bis zu zwei Wochen dauern [4]. In dieser Zeit liefern die Solar- und die Windkraftwerke keine signifikanten Strommengen. Elektroautos können übrigens – von wenigen Ausnahmen abgesehen – die in ihren Akkus gespeicherte Energie nicht ins Hausnetz einspeisen.

Die sogenannten erneuerbaren Energien sind darüber hinaus alles andere als umweltfreundlich. In Deutschland werden auf einer Fläche so groß wie Hessen Energiepflanzen angebaut. Das sind Monokulturen von Mais, Raps oder anderen Pflanzen, die das Gegenteil von Artenvielfalt bedeuten und im Vergleich zu Wald für stärker ausgeprägte, gesundheitsschädliche Extremtemperaturen sorgen [5]. Windparks führen zu höheren Temperaturen und Bodenaustrocknung. Das ist bereits seit 2010 bekannt [6]. Die dunklen Oberflächen von PV-Modulen erhöhen ebenfalls die Umgebungstemperatur und können auch überregional negative Auswirkungen auf das Klima haben [7]. Der spezifische Ressourcenverbrauch (pro erzeugte Kilowattstunde) von Wind- und Solarkraftwerken beträgt selbst bei Standardmaterialien wie Stahl, Aluminium, Kupfer und Glas ein Vielfaches bis Tausendfaches gegenüber fossilen oder Atomkraftwerken, die im Gegensatz zu den „Erneuerbaren“ bereits existieren [8]. Von den Seltenen Erden für die Turbinen und Tropenholz für die Windräder [9] und dem enormen Flächenverbrauch von PV-Anlagen ganz zu schweigen. Hinzu kommt, dass durch die begrenzte Lebensdauer der Flatterstromkraftwerke von etwa 20 Jahren die von diesen über die Lebensdauer gelieferte elektrische Energie in einem wesentlich schlechteren Verhältnis zum Energieaufwand für Bau, Betrieb und Entsorgung liegt als bei fossilen oder atomaren Kraftwerken [10]. „Grüne“ Kraftwerke sind also das Gegenteil von ökologisch. Sie sind bestenfalls das Resultat von ideologisch verblendetem Aktionismus, möglicherweise aber sogar ein Teil des Plans zur Deindustrialisierung Deutschlands.

Der zweite Grund für die „Energiewende“ ist die angebliche Klimakrise. Diese findet jedoch nicht statt, schon gar nicht im „globalen Süden“. Der Temperaturanstieg seit Ende der siebziger Jahre (davor gingen die Temperaturen seit den vierziger Jahren zurück) war in Europa und Nordamerika am höchsten, weil sich hier die atlantische Multidekaden-Oszillation (AMO) am stärksten auswirkt [11]. Im Sahel führt eine positive Phase der AMO – so wie in den letzten beiden Jahrzehnten – zu höheren Niederschlägen. In den ärmsten Ländern der Welt, die sich fast ausnahmslos in Äquatornähe befinden, sind die mittleren Temperaturen in den Jahren 2021 und 2022 niedriger gewesen als im Mittel der Jahre 1991 bis 2020 [12]. Der gestiegene Kohlendioxid-Anteil in der Atmosphäre kommt außerdem dem Pflanzenwachstum zugute. Die Blattflächen haben sich deshalb in den letzten Jahrzehnten global erhöht, außer in den Gegenden, wo für Biosprit-Plantagen abgeholzt wurde [13]. Die Klimakrise wird von denjenigen proklamiert, deren Klimamodelle für keinen Planeten absolute Temperaturen berechnen können und die untereinander extrem divergieren, von 1 °C bis 6 °C bei einer Verdoppelung des Kohlendioxid-Gehalts in der Atmosphäre. Damit das nicht hinterfragt wird, behaupten die Wissenschaftler wahrheitswidrig „the science is settled“.o getan werden, um die Deindustrialisierung und als deren Folge den wirtschaftlichen Zusammenbruch Deutschlands zu verhindern?

  1. Die drei noch am Netz befindlichen Atomkraftwerke müssen weiterlaufen. Es müssen umgehend Brennstäbe
    gekauft und intakte Brennelemente aus stillgelegten AKW weiterverwendet werden.
  2. Für die Ende 2021 abgeschalteten AKW müssen Brennelemente beschafft werden und es müssen die gesetzlichen
    und technischen Rahmenbedingungen für das Wiederanfahren geschaffen werden.
  3. Das Merit Order Verfahren ist unverzüglich aufzuheben.
  4. Kohlekraftwerke sind wieder in dem Umfang ans Netz zu nehmen, dass wie in den Vorjahren aus nationalen Quellen
    die Stromversorgung vollumfänglich gewährleistet wird.
  5. In Deutschland sind erschließbare Erdgasvorkommen von bis zu 2,7 Billionen Kubikmetern vorhanden [14], die uns
    für dreißig Jahre versorgen könnten. Das Fracking-Verbot ist aufzuheben und das heimische Erdgas zu fördern, damit
    wieder eine verlässliche und kostengünstige Energieversorgung gewährleistet werden kann.
  6. Alle preistreibenden Steuern und Abgaben auf Strom und Erdgas sind bis zu einer Beruhigung der Märkte
    auszusetzen. Das betrifft insbesondere die Strom- und Mineralölsteuer und die KWK-Umlage.
  7. Die preistreibende Verpflichtung zum Erwerb von CO2-Zertifikaten ist ersatzlos aufzuheben.
  8. Der preisgünstigste uns zur Verfügung stehende Energieträger ist russisches Erdgas, dessen Bezug so schnell wie
    möglich wieder aufgenommen werden muss. Wollten wir keine Güter von Krieg führenden Nationen beziehen,
    müssten wir konsequenterweise alle Importe aus USA und Saudi-Arabien stoppen.
  9. Langfristig muss die Nutzung der Kernenergie ausgebaut werden, zunächst mit Kraftwerken der 3. Generation.
    Gleichzeitig muss die Erforschung und Industrialisierung von Kraftwerken der 4. Generation (z. B. Dual Fluid)
    vorangetrieben werden.
  10. Der weitere Ausbau der die Natur zerstörenden „Erneuerbaren Energien“ muss gestoppt werden. Die Bewahrung
    der Schöpfung ist uns ein wichtiger Punkt, weil wir die Erde nur von unseren Kindern geborgt haben. Dazu gehört,
    den Flächenverbrauch zu minimieren.

 

[1] https://www.wsj.com/articles/worlds-dumbest-energy-policy-11548807424
[2] https://www.werteunion.de/2022/12/05/fukushima-die-grobfahrlaessige-katastrophe/
[3] https://pleiteticker.de/
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Dunkelflaute#H%C3%A4ufigkeit_des_Auftretens
[5] https://www.nature.com/articles/s41467-022-33622-0
[6] https://www.semanticscholar.org/paper/Impacts-of-wind-farms-on-surface-air-temperatures-Roy-Traiteur/45423d2ca7ade6cdb01138ece5e7f1d18e346433
[7] https://www.greenbiz.com/article/giant-desert-solar-farms-might-have-unintended-climate-consequences
[8] https://www.nature.com/articles/ngeo1993#Sec5
[9] https://www.blickpunkt-lateinamerika.de/artikel/ecuador-windraeder-aus-balsaholz-beschleunigen-regenwald-abholzung/
[10] https://www.epj-conferences.org/articles/epjconf/abs/2018/24/epjconf_eps-sif2018_00016/epjconf_eps-sif2018_00016.html
[11] https://en.wikipedia.org/wiki/Atlantic_multidecadal_oscillation
[12] https://www.drroyspencer.com/latest-global-temperatures/
[13] https://www.csiro.au/en/News/News-releases/2013/Deserts-greening-from-rising-CO2
[14] https://www.bveg.de/die-branche/erdgas-und-erdoel-in-deutschland/erdgasreserven-in-deutschland

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